Kinder- und Jugendsport zu stärken, schreibt sich der Kreissportbund Düren schon seit Jahren auf die Fahne

Beim Besuch des Kreissportbundes Düren diskutierte ich gemeinsam mit der Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt Andrea Milz und den Vertretern des Vorstandes, Landrat Wolfgang Spelthahn als Vorsitzender und Wolfgang Schmitz als Geschäftsführer, über die Aktivitäten besonders in der Jugendarbeit. Ich war beeindruckt zu hören, dass 90 Prozent der Kinder, die an dem Projekt „KommSport“ an ihren Schulen teilnehmen, anschließend auch in Sportvereinen vor Ort aktiv werden. Ein toller Erfolg! Natürlich belasten den Kreissportbund und die Vereine auch Sorgen, vor allem Fragen nach der Finanzierung der Sportstätten. Wichtige Informationen, die die Staatssekretärin gerne mit nach Düsseldorf nimmt.

Therapiepartner Pferd

Nach dem Gespräch mit dem Kreissportbund wurde es dann lebendig und aktiv. Beim Verein Hippophilos e.V. in Jülich stellte Marie Maßmann, Trainerin und Reittherapeutin, uns die gemeinsame Ausbildung von Pferd und Reiter vor. Dabei liegt ein Schwerpunkt des Vereins im Bereich der Arbeit mit Kindern und Erwachsenen mit Behinderung. Eine blinde Reiterin zeigte uns das auf minimalen Hilfen basierende Zusammenspiel mit dem Pferd. Bei den Kindern der inklusiven KiTa Steppke aus Titz-Hasselsweiler war ihre Freude beim Reiten und dem Vorführen kleiner Kunststücke als Gleichgewichtsübungen sofort sicht- und spürbar. Andrea Milz war begeistert, wie die Kinder mit und auf dem Pferd aufblühen. Das erklärte die Trainerin uns so: „Der Therapie mit dem Pferd kann sich niemand entziehen.“ Ich fühlte mich gleich an die Delphintherapie erinnert, die für mich ebenfalls faszinierend ist.

Der Reitverein leistet nicht nur Integrationsarbeit bei den Reitern, sondern auch bei den für die Pferdepflege verantwortlichen Mitarbeitern und ist wie alle Vereine auch auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen. „Leider unterstützt die Krankenkasse das heilpädagogische Reiten für die Kinder nicht“, beklagt Marie Maßmann, so dass nicht alle Eltern diese wertvolle Therapiemöglichkeit für ihre Kinder nutzen können. Dies nehmen wir für unsere Diskussionen mit in den Landtag, wohl wissend, dass gerade hier für eine Argumentation eine Studie, die den Erfolg belegt, von Nöten wäre.

Sport verbindet Nationen

Bei der Fachschaft Ringen in Aldenhoven ging es beim Kinder- und Jugendtraining heiß her. Schon beim Aufwärmtraining waren die 6 Mädchen und 40 Jungen mit Begeisterung dabei. Trainer Ralph Bettke erläuterte Andrea Milz und mir, dass beim Ringen neben den sportlichen Fähigkeiten auch Zusammenhalt, Disziplin, Ruhe und der gegenseitige Respekt voreinander trainiert wird. Dies ist besonders wichtig, wenn Sprachbarrieren überwunden werden und so wie in Aldenhoven 10 Nationen nicht nur bei den Ringern, sondern auch bei den Trainern und Funktionären eingebunden sind. Interessant finde ich, dass Afghanistan Ringerland ist, und bin froh, dass inzwischen ganz unkompliziert auch Flüchtlinge aller Nationalitäten an Wettkämpfen für einen deutschen Verein teilnehmen dürfen.

„Die Nachwuchsarbeit ist uns besonders wichtig, und die ganze Familie ist eingebunden“, erläuterte der Vorsitzende Norbert Westmark, dass die Eltern nicht nur beim Training, sondern auch bei Auswärtswettkämpfen mit großer Zahl dabei sind. Das freut mich natürlich besonders, denn nur ein Verein mit jugendlichem Nachwuchs kann in der Zukunft bestehen. Es wundert mich nicht, dass der Verein Landesstützpunkt für das Ringen und der gesamte Turn- und Sportverein Aldenhoven, zu dem die Ringerfachschaft gehört, Stützpunktverein für Integration im Rahmen der Projekts „Sport kennt keine Grenzen“ der Deutschen Sportjugend wird. Das verriet uns Bürgermeister Ralf Claßen beim Gespräch „an der Matte“.

Voller Bewunderung habe ich die Staatssekretärin beobachtet, als sie mit einem sogenannten Bulgarian Bag auf den Schultern Kniebeugen machte. So ging die Ehrenamtstour durch den Kreis Düren nach einem weichen Start im Wollgeschäft Milz in Düren bewegt und bewegend zu Ende.