Lehren aus fünf Wochen Schulschließung

Die Schulschließungen am 16. März stellten Schulen, Pädagogen, Eltern, Schülerinnen und Schüler vor große Herausforderung. Statt auf konventionellem Weg durch den Unterricht mussten Lern- und Lehrinhalte im Wortsinne zu den Schülern gebracht werden. Hier gilt ein großer Dank allen Beteiligten, die nicht nur durch die wechselseitige Unterstützung, sondern auch Wertschätzung füreinander gezeigt haben, dass Bildung keine Einbahnstraße ist und Schule mehr ist als nur ein Ort der Wissensvermittlung. Auch wenn am kommenden Donnerstag, 23. April, die Schule zumindest für die Abschlussklassen des Jahres 2020 öffnet, bleibt für eine Vielzahl an Lernenden das so genannte „Homeschooling“ im Sinne der Eindämmung der Pandemie durch den Coronavirus noch bis wenigstens Mai Realität.

Gezeigt hat sich, dass das Land NRW mit der Entscheidung für den DigitalPakt Schule die richtigen Weichen gestellt hat. Im Vorteil waren in den vergangenen Wochen die Schulen, die sich bereits auf den Weg zum digitalen Lernen gemacht haben, sei es durch so genannte „i-Pad-Klassen“, durch die Einrichtung eigener schulinterner Mailadressen für jeden Schüler und jede Schülerin sowie die Nutzung von digitalen Programmen und Lernplattformen. Hierfür gibt es im Kreis Düren viele gute Beispiele. Wer schon den Austausch eingeübt hatte, konnte seine Kompetenzen nutzen und ausbauen. Für andere war es ein Impuls, die Umsetzung konsequent „in den Stundenplan“ zu schreiben. Im Leitbild NRW 4.0 wurde bereits formuliert, dass ,Digitale Schlüsselkompetenzen‘ neben Schreiben, Lesen, Rechnen zur neuen vierten Kulturtechnik wird.

Seit Mitte September 2019 konnten von Trägern Anträge gestellt werden, Schulen digital zu ertüchtigen. Rückblickend müssen wir erkennen, dass diese Möglichkeit sehr unterschiedlich genutzt wurde und mit verschiedener Intensität. In der Städteregion Aachen sind gerade einmal 9,47 Prozent der möglichen Fördersumme aus dem DigitalPakt Schule abgerufen worden.

Nicht nur Medienkonzepte sind es, die den digital gestützten Unterricht voranbringen, es gilt erst einmal für die grundlegende Ausstattung verbindlich zu sorgen. Hier müssen größere Anstrengungen unternommen werden, etwa um die Bildungseinrichtungen im Haus adäquat auszustatten von der IT-Grundstruktur bis zur medialen Ausstattung und Wartung. Außerdem ist im Blick zu behalten, dass die Schülerinnen und Schüler diese auch tatsächlich in der Schule wie von zu Hause aus nutzen können. In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die durch ihr Elternhaus unterstützt wurden, bessere Bedingungen hatten, zu lernen und in Austausch mit ihren Lehrerinnen und Lehrern zu treten. Sorge haben Schulleiter geäußert, weil eine Benachteiligung in dieser Zeit besonders spürbar wurde. Hier noch einmal der Hinweis, dass pro Schule im DigitalPakt Schule für Endgeräte maximal 25.000 Euro zur Verfügung stehen.

Die Coronakrise hat uns gezeigt, wo unsere Stärken sind: Es sind die Menschen, die sich für Bildung und Wissensvermittlung engagiert einsetzen. Sie hat aber auch gezeigt, dass weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, damit der DigitalPakt Schule gelingt. Breitbandausbau und Schule, Vernetzung – das sind Stichworte, die auch für Schule und unseren Bildungsauftrag eine wichtige Bedeutung haben. Die Träger sollten sich aufgerufen fühlen, den DigitalPakt Schule als Förderung und Unterstützung zu nutzen.

Antragstellung durch die Schulträger elektronisch über https://foerderportal.nrw.de/lip/action/invoke.do?id=DIGITAL PAKTSCHULE

Antragstellung durch die Schulträger elektronisch über https://foerderportal.nrw.de/lip/action/invoke.do?id=DIGITALPAKTSCHULE