Es besteht kein Zweifel: Mein Wahlkreis hat im Herzen den ländlichen Raum. Das ist wunderbar, weil in unserem digitalen und industriell geprägten NRW die Nähe zur Natur im wahrsten Sinne erfahrbar und fassbar ist. Die Nachfolgelandschaften der Tagebaue im Sinn hat jetzt auf der Sophienhöhe ein großartiges Projekt gestartet: Drei Stuten, ein Hengst, drei Jährlinge und ein Fohlen der Rasse Konik wurden auf der mit Lupinen und 138 weiteren Gefäßpflanzen übersäten malerischen Weide ausgewildert. Sie werden künftig zur Steigerung der Attraktivität der Landschaft beitragen und den naturnahen Tourismus fördern.
Früh am Morgen war schon allein der Anblick der goldenen Aue grandios. Von der großen Lichtung oben auf der Sophienhöhe reichte der Blick bei tollem Wetter über einen großen Teil des Rheinischen Reviers. Die freigelassene kleine Herde Ponys über die Hügel traben zu sehen, das sorgt einfach für Glücksgefühle. Das wäre schon Grund genug: Menschen wieder zurück zur Natur zu bringen und ihnen Glück und gute Stunden zu bescheren.
Selbstredend hat das Projekt ein übergeordnetes Ziel: Die enorme Artenvielfalt an Flora und Fauna der Sophienhöhe zu erhalten und zu bereichern haben sich die Projektpartner RWE Power, Neuland Hambach die niederländische Organisation „Free Nature“ auf die Fahne geschrieben. Die jetzige Fläche von knapp 25 Hektar Weideland soll durch die Ponys von Sträuchern und Bäumen freigehalten werden. Das ganze Projekt wird wissenschaftlich von der Biologischen Station Düren und Bonn/Rhein Erft, den Ortsgruppe von NABU, BUND und LNU und akademischen Fachgutachtern begleitet. Ich bin gespannt auf erste Ergebnisse und stehe im engen Austausch mit der Forschungsstelle Rekultivierung.
Zum Gespräch mit Bernhard Conzen, Präsident der Rheinischen Landwirtschaftsverbandes
Der fünfjährige Hengst mit seinen drei Stuten und drei Jährlingen erkundschafteten nach der feierlichen Öffnung des Gatters durch Landrat Frank Rock und Bürgermeister Frank Rombey sehr langsam und unerschrocken das neue Territorium. Den Konikern sagt man nach, dass sie sehr robust und zutraulich sind. Es gilt aber immer noch: Doch es sind immer noch Wildtiere. Daher gilt die absolute Bitte: Die Tiere nicht füttern und auch Abstand halten. Die Wege durch das große Gehege dürfen, unter Einbehaltung klarer Regeln, von Spaziergängern, Wanderern und Besuchern benutzt werden.Läuft das Pilotprojekt gut, werden sich die Pferde vermehren und die Fläche bis zum Tagebaurand später ausgeweitet.
Ich freue mich schon jetzt im Spätsommer den Weg zur goldenen Aue aufzusteigen, um die junge Familie wieder zu besuchen. Ein Fleckchen Erde, welches die Gedanken anregt und durch die Ruhe und die Beobachtung der sanften Pferde sicherlich den Alltag und Stress wegbläst.