Trotz schwacher Konjunktur, sinkender Steuereinnahmen und zusätzlicher Belastungen durch Entscheidungen der früheren Ampel-Regierung bleibt Nordrhein-Westfalen handlungsfähig. Mit einem Haushaltsvolumen von 112,2 Milliarden Euro zeigt der Haushalt 2026 Verlässlichkeit, setzt klare Prioritäten und stellt die Weichen für eine generationengerechte Zukunft. Wir verbinden Sparsamkeit mit Gestaltungswillen und Zukunftsinvestitionen. Der Kurs lautet: Investieren – Priorisieren – Konsolidieren.

Priorisieren – worauf es ankommt

Bildung, Schule, frühkindliche Förderung

  • Wichtigster Posten des Haushalts bleibt die Bildung: 43,4 Milliarden Euro investieren wir in Kinder, Kitas, Schulen und Hochschulen – 1,7 Milliarden Euro mehr als 2025 und eine Steigerung von 15,7 Prozent gegenüber 2023.
  • Mit 25,7 Milliarden Euro ist der Schuletat weiterhin der mit Abstand größte Posten im Haushalt – plus 1,2 Milliarden Euro im kommenden Jahr.
  • Mit fast einer Milliarde Euro stärken wir den Offenen Ganztag: 20.000 neue Plätze und 229 Stellen sorgen für über 500.000 OGS-Plätze im Grundschulbereich im Jahr 2026.
  • Über 370 Millionen Euro investieren wir zusätzlich für frühkindliche Bildung, insgesamt knapp sechs Milliarden Euro.
  • Wir sichern das Kita-Helfer- und das Sprachkita-Programm in der mittelfristigen Finanzplanung ab.

Innere Sicherheit

  • Wir stärken die Innere Sicherheit in Nordrhein-Westfalen mit einem Rekordetat von 6,7 Milliarden Euro im kommenden Jahr.
  • Rund 4,5 Milliarden Euro gehen an unsere Polizei – ein Plus von 338 Millionen Euro gegenüber 2025. Damit können auch im kommenden Jahr 3.000 neue Kommissaranwärterinnen und -anwärter eingestellt werden. 276 Millionen Euro investieren wir zudem in digitale Polizeiausstattung.
  • Rund 1,1 Milliarden Euro ermöglichen die schrittweise Modernisierung der Polizeigebäude und die Anpassung an den erforderlichen Standard.

Handlungsfähige Kommunen

  • Wir sorgen dafür, dass unsere Kommunen handlungsfähig bleiben. Über das Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) fließen im kommenden Jahr 16,5 Milliarden Euro an die Kommunen – ein Zuwachs von 684 Millionen Euro im Vergleich zu 2025.
  • Wir halten unser Wort und stellen auch im kommenden Jahr 250 Millionen Euro für die Altschuldenlösung bereit. In den kommenden Jahren stellen wir damit Milliardensummen zur Verfügung, um vor Ort für Entlastung zu sorgen.
  • Alle Zuwendungen an die Kommunen im Haushalt zusammengerechnet ergeben über 40 Milliarden Euro – damit fließt mehr als jeder dritte Euro im Haushalt an unsere Kommunen.

Investieren – Zukunft sichern

  • Wir investieren auf Rekordniveau: 12,1 Milliarden Euro an Investitionen sind im Jahr 2026 vorgesehen, ein Plus von 1,2 Milliarden Euro (plus 11,3 Prozent) gegenüber 2025. Die Investitionsquote liegt mit 10,8 Prozent rund 0,4 Prozentpunkte über der des vergangenen Jahres.
  • Im Zentrum unserer Investitionen steht die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Die Investitionsmittel des Wirtschaftsministeriums steigen um fast 50 Prozent an, insgesamt auf 1,37 Milliarden Euro (plus 447,4 Millionen Euro). Damit werden insbesondere alle Kofinanzierungen abgesichert – und damit wichtige Projekte für die Modernisierung unseres Wirtschaftsstandorts.
  • Außerdem investieren wir kräftig in die Infrastruktur und damit die Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalens: Im kommenden Jahr ist bspw. mehr Geld für den Straßenbau (über 700 Millionen Euro) und die Breitbandförderung (rund 274 Millionen Euro) eingeplant.

Konsolidieren – Verantwortung übernehmen

  • Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage sind ressortübergreifende Konsolidierungsmaßnahmen von rund 3,4 Milliarden Euro notwendig.
  • Insgesamt erforderlich ist eine Nettokreditaufnahme von rund 4,5 Milliarden Euro, davon entfallen 1,8 Milliarden Euro auf die Inanspruchnahme der Konjunkturkomponente und 2,7 Milliarden Euro auf die Möglichkeit zur strukturellen Neuverschuldung.
  • Im Bereich der Ministerialverwaltung ist ein zehnprozentiger Stellenabbau über die kommenden fünf Jahre vorgesehen. Das entspricht rund 550 Stellen.