Vernetzung als Menschenrecht ist die Zukunft
Beim Besuch der Design Gallery in Bonn erlebten wir eine hochinteressante Reise von der analogen Welt in das digitale Zuhause der Zukunft, in dem intelligente Benutzeroberflächen uns die Haustür öffnen, uns mit unserer Lieblingsmusik empfangen, uns sagen, wo wir die Brille abgelegt haben, ob ein Paket angekommen ist, und die dreidimensionale Welt ins Wohnzimmer holen.

Die Design Gallery versteht sich als Innovationsforum, in dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Das ist bei der angeregten Diskussion der Mitglieder des Arbeitskreises Digitalisierung der Frauen Union NRW und der Frauen aus dem Bezirk Aachen hervorragend gelungen.

Es ging aus vom grünen Telefon mit einer Wählscheibe, an das sich die Teilnehmer noch gut erinnern konnten, wurde es doch angeschafft und die grüne Farbe ausgewählt mit dem Hintergrund, dass man dieses Telefon viele, viele Jahre nutzen wollte. Im Übrigen sind davon 50.000 noch im Gebrauch! Selbstverständlich hatte jeder der Teilnehmer ein Smartphone in der Tasche und auf die Frage, was wir denn heute damit machen, wurde die Foto- und Navigationsfunktion zuerst genannt, telefonieren steht heute ganz hinten an.

Wie wichtig die Vernetzung für die junge Generation ist, wurde eindrucksvoll in einer Studie untersucht. Jugendliche laufen heute nicht mehr den direkten Weg von der Schule nach Hause, sondern entlang der Hotspots, fragen im Restaurant nicht nach der Speisekarte, sondern zuerst nach dem WLAN-Code. So geht die Entwicklung weg vom Angebot für einen Kunden zum „Design thinking“, indem repräsentative Personen in ihrer Lebenswelt untersucht und umfassende Konzepte auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet entwickelt werden. Permanent vernetzt zu sein ist für Kinder und Jugendliche immens wichtig, sie formulieren: „Connectivity is my human right“!

Doch auch auf der Lebenswelt der Senioren liegt ein großer Focus. Brauchen wir nicht alle jemanden, der sich um uns kümmert? Mit der Diskussion um die Möglichkeiten, die sich aus der Datengewinnung und –verarbeitung beispielsweise im Gesundheitssystem ergeben, wurden jedoch auch Stimmen nach der Sicherheit unserer Daten laut. Berechtigte Einwände, um die ich mich gerne bei meiner Arbeit nicht nur im Arbeitskreis Digitales der FU NRW, sondern auch im Ausschuss Digitalisierung des Düsseldorfer Landtags kümmere. Wichtig ist mir, dass wir uns auch ethisch und moralisch mit den Themen Datensicherheit und Datenschutz beschäftigen, es kann nicht sein, dass eine Puppe den Babysitter beim Spiel mit dem Kind ausspioniert.

Unzählige Möglichkeiten stehen uns offen, die teilweise heute schon in Pilotprojekten genutzt werden. Es geht vom virtuellen Lernen für Flüchtlinge, Nutzung nicht nur beim Gaming, sondern auch in der Wirtschaft beim Anlagenbau, bei der Stadt- und Straßenplanung,.

Beruhigend war für mich die Vision, dass die analoge und die digitalte Welt auch in Zukunft nebeneinander bestehen bleiben werden. Dass wir zuhause auch weiterhin ein Buch lesen, uns unterwegs aber die Vielfalt der Buchwelt über E-Books zur Verfügung steht.

Der Besuch der Design Gallery hat Spaß und Neugier auf die Zukunft statt Angst vor der Veränderung gebracht. Die Inspirationen nehme ich mit in meine politische Arbeit. Das macht Lust auf mehr!