Die Bildungslandschaft in unserem Wahlkreis ist vielfältig und bestens aufgestellt. Es war mir eine Freude, dass unsere Landes-Bildungsministerin Yvonne Gebauer meiner Einladung gefolgt ist, um sich selbst ein Bild zu machen. Ein guter Tag für unsere Region! Die Ministerin hat nicht nur genau zugehört, sondern sich auf die individuellen Fragen eingelassen. „Ich nehme das alles mit“, versprach Yvonne Gebauer. Mein Fazit des Tages: Die Gespräch gehen weiter… das ist wunderbar!

Berufskollege sind ein wichtiger Baustein unsere zukunftsorientierten Bildungslandschaft. Duale Ausbildung gewinnt eine immer größere Bedeutung. Im Berufskolleg für Technik Düren vermittelte Schulleiter Erhard Kusch die Vielfalt der Möglichkeiten.

Hervorragende Arbeit leistet das Gymnasium Haus Overbach, das mit seinem MINT-Schwerpunkt Schüler in besonderer Weise auf die Aufgaben unserer Zukunft vorbereitet. Seit 18 Jahren sammelt die Schule Erfahrungen in dem Bereich und zeigt durch ihr Angebot der Junior-Akademie für die größeren Schüler und der „fit-Ag“ schon für die jüngsten Schüler, wie mit spielerischem Ernst das Thema Naturwissenschaft und Technik vermittelt werden kann. Schulleiter Thorsten Vogelsang und seine Stellvertreterin Larissa Poetgens breiteten die ganze Palette der Möglichkeiten für uns aus.

Beeindruckt haben uns die Präsentationen der Fünftklässler Leon Bester und Matthias Nitsche mit ihren Forschungen zum Thema „Sand“, den sie in der kommenden Woche im Forschungszentrum Jülich beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ vorstellen werden. Wir waren so begeistert, dass die Minsterin und ich versprachen, eigene Sandproben für die Nachwuchs-Wissenschaftlern beizusteuern. Feuer und Flamme waren wir im wahrsten sinne auch für die Experimente der „fit-AG“, bei denen wir unter anderem den Start einer „Ostfriesenrakete“ beobachten konnten.

Schule, das war Thorsten Vogelsang ganz wichtig, ist aber mehr als nur Wissensvermittlung. In der 100-jährigen Tradition der Bildungseinrichtung spielen viel Eigenverantwortung und Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler eine wesentliche Rolle. Ausdruck findet sie unter der Marke „Kontaktschüler“. Schulsprecherin Eva Kastenholz berichtete, wie aktiv die Schülerschaft bei den Lernscouts für jüngere und als Sporthelfer, Medienscouts und Streitschlichter ist. Eine Schule für den ganzen Menschen.

Eine wichtige Begegnung fand mit dem MINT-Beirat der Schule statt. Der stellvertretende Vorsitzende Heinz Lingen signalisierte die große Bereitschaft des Beirates, seine Kompetenz in der Lehreraus- und Fortbildung einzubringen. Regional hochkarätig besetzt ist das Gremium etwa mit dem Forschungszentrum Jülich, der FH Aachen, dem Technologiezentrum Jülich und dem schulangeschlossenen Science College aber auch der Siemens-Stiftung. Von einem „großen Mehrwert für das Land“ sprach Heinz Lingen. Die Worte trafen bei Ministerin Gebauer auf offene Ohren, die spontan zusagte, einen gemeinsamen Gesprächstermin anzusetzen.

In ähnlicher Weise die Kinder und Jugendlichen im Blick hat die Primusschule in Titz. Sie ist eine von fünf Einrichtungen, die am NRW-Schulversuch teilnehmen– und trotzdem durch ihren besonderen Standort im ländlichen Raum einzigartig. Die Primusschule löste am Ort die Grundschule und die Hauptschule ab – wobei es gerade für eine ländliche Gemeinde mit einer dörflichen Struktur im Umland wichtig ist, eine intakte Schul-Infrastruktur bieten zu können. Soweit die äußeren Rahmenbedingungen, auf die die Ministerin traf.

Außergewöhnlich ist auch die inzwischen gewachsene hohe Identifikation der Gemeinde mit ihrer Primusschule, die Bürgermeister Jürgen Frantzen uns vortrug. „Das war die klügste Entscheidung, die der Rat in Titz je getroffen hat“, so Frantzen. Kurze Wege für kurze Beine, greife den Wunsch der Eltern auf, ihre Kinder auch über die Grundschule hinaus nahe am Wohnort beschulen zu lassen. Kombiniert wird dies mit einem hervorragenden pädagogischen Konzept von Stefanie Törkel-Howlett als Schulleiterin und ihrer Vertreterin Anja Schüürmann auf den Standort zugeschnitten – „handmade by Titz“. Ausdruck findet die Wertschätzung darüber hinaus darin, dass es ein einhelliges Votum gab, das neue, angrenzende Baugebiet „Primus-Quartier“ zu nennen, wie der Bürgermeister der Ministerin nicht ohne stolz berichtete.

Von der guten Ausstattung durch den Schulträger beispielsweise auch in den neuen naturwissenschaftlichen Fachräumen für die Sekundarstufe I und von der positiven Lernatmosphäre, in der gegenseitige Wertschätzung nicht nur vermittelt, sondern auch gelebt wird, konnte sich die Ministerin beim Rundgang durch die Schule überzeugen. Beim Klassenrat stellten die Schüler unter Beweis, dass sie Demokratie lernen und leben, sich selbst reflektieren lernen und gemeinsam vereinbarte Ziele anstreben. „Mit der Moderatorin des Klassenrates wächst schon eine Nachfolgerin für den Bürgermeisterposten heran!“, waren sich Ministerin Gebauer und Patricia Peill einig, das damit schon in jungen Jahren selbstbewußtes Auftreten und eine konzentrierte Sitzungsführung geübt werden.

Letzter Satz: Die Erprobungsphase der Primusschule läuft noch bis 2023/24. Viele Punkte müssen berücksichtigt werden in der Entscheidung, wie es in Titz, den vier weiteren Standorten und ganz NRW weitergehen wird. „Ich komme aus der Lokalpolitik“, betonte Ministerin Gebauer mit dem Hinweis, dass ihr wohl bewusst ist, frühzeitig um Weichenstellungen zu wissen.