NRW-Landesmittel fließen erneut in den Erhalt der Deutschordens-Kommende Siersdorf

Wir können stolz auf das Ehrenamt in unserer Region sein – und dankbar für die Einsatzfreude. Ein besonderes Engagement zeigen die aktiven Mitglieder des Fördervereins Kommende Siersdorf, der sich seit der Gründung 2001 nicht nur im Wortsinn „stark macht“ für den Erhalt des Herrenhauses der Deutschordensritter im Dreieck zwischen Aldenhoven, Baesweiler und Alsdorf, sondern auch selbst mit zupackt. Gerne unterstützt das Land NRW so herausragende Initiativen.

Ich freue mich sehr, dass heute für die weitere Sanierung des historischen Ensembles noch einmal Fördermittel von Bund und Land übergeben werden können. Damit wird die dringend notwendige Instandsetzung der Brücke umgesetzt werden können.

Und es ist ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz und für weitere Pläne: In diesem Jahr feiert der Förderverein die 800. Wiederkehr der Schenkung des Ensembles an die Deutsch-Ordensritter durch Graf Wilhelm III. von Jülich. Es war für mich ein besonderes Erlebnis, beim Festsymposium dabei zu sein, für das eigens der 66. Hochmeister des Ordens vom Deutschen Haus Sankt Mariens Jerusalem, Generalabt Frank Bayard angereist war. Eine große Wertschätzung für das Bauwerk sowie den Eigentümer „Förderverein“.

„Wenn wir vor sieben Jahren nicht in die Bütt gestiegen wären, hätten Sie jetzt nichts zu besichtigen“, sagte Vereinsvorsitzender Guido von Büren zu diesem Anlass und wirkte so gar nicht angestrengt. Denn was man dem ungeheuer engagierten Team um von Büren nicht ansieht ist, wie viele Stunden in festem Schuhwerk, Gummistiefeln und Bauhelm sie zugebracht haben, um eigenhändig dieses einzigartige Bauwerk wieder freizulegen, und seinem jahrelangen  Dornröschenschlaf hinter Efeu und Grün zu entreißen. Darüber hinaus war ein tiefes Eindringen in die Materie vonnöten- sowohl bautechnisch als auch, um durch Konzepte Fördermittel zu akquirieren. Das war, so schilderte es von Büren eindrücklich, auch ein hohes wirtschaftliches Risiko, zu dem sich die Mitglieder bereit erklärt haben – all das ehrenamtlich. Das ist gar nicht hoch genug zu würdigen.

Der Milchstern ist ein Exot in der Natur rund um die Kommende, den die Ordensritter wohl von ihren Kreuzzügen mitgebracht haben. Foto: Archiv

Es ermöglicht uns heute, Geschichte hautnah zu erleben. Übrigens nicht nur in Stein, auch in der Natur. Weitgehend in Vergessenheit geraten, konnte sich hier der „nickende Milchstern“ oder auch „Stern von Bethlehem“ halten. Eine Pflanze, die wahrscheinlich von den damaligen Ordensrittern aus fernen Landen mitgebracht und als Zierpflanze im weitläufigen Gartenbereich der Kommende angepflanzt worden war und sich bis heute immer wieder den Veränderungen der Landschaftsgestaltung anpassen konnte.

Noch bis 14. Juli ist im Museum Zitadelle in Jülich die Ausstellung von Fotograf Pit Siebig zu „Die Deutschordens-Kommende Siersdorf im Fokus“, anschließend „wandert“ sie bis 28. August ins Aldenhovener Rathaus. Wer die Kommende in eigener Anschauung kennenlernen möchte, der kann das 1. Kommendefest rund um den Tag des offenen Denkmals, am 7. und 8. September, besuchen.