Grundlagen beim 1. FrauenForum in Jülich: Netzwerk geknüpft

Frauen müssen mutiger und selbstbewusster sein, Sitzungszeiten einfordern, die mit Familie und Beruf vereinbar sind. Und wir Frauen dürfen im Wettbewerb um Posten nicht unsere eigenen Fähigkeiten geringer einschätzen als die unserer männlichen Mitbewerber. Das sind Erkenntnisse, die sowohl für die Wirtschaft wie auch die Politik gelten. Es reicht aber nicht, diese Erkenntnisse zu haben, es gilt, sie konstruktiv umzusetzen.

Aus diesem Grund hat sich auf meine Initiative hin das 1. FrauenForum im Jülicher Technologiezentrum zusammengefunden. Im Vorfeld der nächste Kommunalwahl im Herbst 2020 haben wir in einer Bestandsaufnahme festgestellt, dass in unserem Wahlkreis, dem Altkreis Jülich, parteiübergreifend im Durchschnitt nur 16 Prozent der Ratsmitglieder weiblich sind. Wir sind weit von unserem Ziel entfernt, die Ämter paritätisch zu besetzen. Wir wollen Frauen ermutigen, sich in „Position“ zu bringen, sich um politische Ämter erfolgreich zu bewerben. „Mehr Frauen in die (Kommunal-)Politik“ hieß das Leitmotiv des Abends. Wie die Voraussetzungen hierfür optimiert werden können, darum ging es an diesem Abend.

Den Ist-Zustand hat uns vorab in einem Impuls-Referat Prof. Christiane Vaeßen, Geschäftsführerin der Region Aachen Zweckverband deutlich vor Augen geführt. Männer, so erläuterte sie, würden sich bereits auf einen ausgeschriebenen Job bewerben, wenn sie zwei von fünf Einstellungskriterien erfüllen – Frauen erst, wenn sie vier von fünf der Kriterien erfüllen. Die habilitierte Chemikerin hat sich in einer männerdominierten Branche behauptet und es stört sie nach eigenen Angaben immer mehr, in der „Minderheit“ zu sein. Als Warnung, gegenüber aktuellen Entwicklungen nicht blind zu sein, darf man den Hinweis verstehen, dass der Anteil der Frauen in manchen Bereichen, entgegen der allgemeinen Vermutung, seit Jahren wieder rückläufig sind. Das gilt auch für die Mitglieder des Landtags NRW.

Dieses FrauenForum war ein erster Auftakt und erstes Kennenlernen. 30 Frauen sind hierzu im TZJ zusammengekommen. Ein Beweis dafür, dass wir mit diesem FrauenForum auf dem richtigen Weg sind, ist, dass das Interesse weitaus größer war als die Räume Teilnehmer erlaubten. Nun sollen weitere Veranstaltungen folgen.

Wir müssen weiter am Netzwerk der politisch interessierten Frauen im Umkreis knüpfen, es stärken und ausweiten. Es geht darum an Plänen feilen, wie einzelne Probleme im Detail lösungsorientiert angegangen werden können.

Wenn auch Sie mit dem Gedanken spielen, für ein Ratsmandat zu kandidieren oder kommunalpolitisch aktiver zu werden, melden Sie sich gerne bei uns. Wir hoffen im Herbst 2020 das Ziel zu erreichen, mehr Frauen in politische Mandate zu bringen.