<h3>Ein weiterer Schritt in die gute und zukunftsträchtige Vernetzung unserer Region ist getan.</h3>

Im Januar war die Machbarkeitsstudie für den so genannten „Brain-Train“ in der Schienen-Ausbaustrecke Linnich-Baal beschlossen worden und in der Prioritätenliste nach ganz vorne gerückt. Jetzt wurde das jüngste Projekt der Kooperationspartner RWTH Aachen und der Hersteller Scheidt & Bachmann im Landtag vorgestellt. Dabei geht es nicht nur um die bessere Anbindung, sondern um die Erprobung zukunftsfähiger und innovativer Technik zur Erforschung autonomer Schienenverkehre in NRW.

Das Projektkonsortium  „Brain-Train“ beabsichtigt zunächst den Testbetrieb unter Realbedingungen in den Nachtstunden und an den Wochenenden im Bereich Linnich bis Jülich. Nach und nach soll ein schrittweiserÜbergang in den normalen Regelbetrieb erfolgen, ebenso eine Ausdehnung auf den weiteren Streckenabschnitt Richtung Düren. Dazu sollen Test-/Probebetriebe auf dem Schienennetz der Rurtalbahn (RTB) im Abschnitt von Linnich bis Düren in allmählichen Automatisierungsstufen stattfinden. Finales Ziel ist es, die Hochschulstandorte Aachen und Jülich über den „Brain-Train“ zu verbinden.

Mit dieser Projektidee kann NRW eine wichtige Vorreiterrolle bei der Erforschung autonomer Schienenverkehre einnehmen und so erhält das Brain-Train-Projekt eine die doppelte Bedeutung. Dazu müsse aber auch der Bund in die Fortschreibung technischer und bundesrechtlicher Vorschriften durch das Projektkonsortium eingebunden werden.

Um den autonomen Zugverkehr auf dem Netz zu ermöglichen, ist zunächst die Beschaffung eines gebrauchten Fahrzeuges inklusive Umrüstung auf ETCS – das Europäische Zugbeeinflussungssystem – erforderlich. Es muss außerdem die Leit- und Sicherungstechnik im ETCS-Standard umgerüstet werden. Dem Konsortium des Brain-Train liegt bereits ein Angebot zum Erwerb eines gebrauchten Eisenbahnfahrzeugs vor. Die Planungen des Projektes sind so weit vorangeschritten, dass die Umsetzung nach der Finanzierungszusage sofort beginnen kann.

Das Projekt soll ab dem Jahr 2022 aus den Mitteln des Strukturstärkungsgesetzes für die Kohleregionen finanziert werden. Damit jedoch schon 2021 gestartet werden kann, ist eine Anfinanzierung aus Landesmitteln im Jahr 2021 geplant. Für den Erwerb und die Umrüstung des Fahrzeuges sowie für Infrastrukturmaßnahmen auf der Strecke werden im Jahr 2021 2,5 Millionen Euro benötigt.