Woche des Handwerks – Besuch beim Tischlerhandwerk

Wie eng das örtliche Handwerk mit den Menschen im Dorf vernetzt ist, durfte ich eindrucksvoll in der Tischlerei von Ulrich Goebbels erleben, sein Ausspruch: „Das Handwerk ist die Macht von nebenan!“ wird dort Wirklichkeit. In einem vielseitigen Tätigkeitsfeld werden in Titz-Müntz noch die klassischen Aufgaben eines Tischlers durchgeführt, Einzelanfertigungen und individuelle Lösungen angeboten, auch kleine Aufträge abgewickelt. Die Liebe zum Holz und die Leidenschaft für den Beruf habe ich in jedem Augenblick gespürt. Dass in der Werkstatt auch ehrenamtliche Projekte wie der Bau von Bienenhäusern und Vogelnistkästen umgesetzt werden, wundert da nicht.

Einen Kontrast zu dieser klassischen Tischlerei bildete der Besuch der Schreinerei Klinkenberg in Inden-Altdorf, wo mit modernster Technik gearbeitet wird, um größere Aufträge abwickeln zu können.

„Das Handwerk boomt, aber der Personalmangel ist groß!“, fasste Inhaber Georg Klinkenberg die derzeitige Lage zusammen.

Ulrich Goebbels setzt als Vorsitzener der Tischler-Innung Düren-Jülich gemeinsam mit seinen Kollegen alles daran, das Image des Handwerks zu verbessern. Das Handwerk bietet eine gute duale Ausbildung, sichere Jobs und für Allrounder eine hohe Vielseitigkeit der Aufgaben. „Dabei setzen wir sehr auf ein gutes Arbeitsklima, Work-live-Balance und moderne, arbeitserleichternde Technik, um Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen zu binden“, führt Georg Klinkenberg aus. Es werden neben der dualen Ausbildung heute auch duale Studiengänge angeboten, die über eine enge Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Aachen oder der FOM Köln ermöglicht werden. So stellen sich heute Handwerksunternehmen auf die Aufgaben der Zukunft ein!

Sehr beeindruckt hat mich auch der Digitalisierungsgrad in den Unternehmen! Viele Schülerinnen und Schüler wissen vielleicht gar nicht, dass ein Schreiner heute viel mehr mit CAD-Programmen und CNC-Maschinen im Tagesgeschäft arbeitet und gar nicht mehr mit Hobel und Feile. Um das Handwerk mehr in den Focus zu rücken, setze ich mich gerne für eine bessere Kommunikation zwischen Schulen, Berufsschulen und Handwerksbetrieben ein.

Ich bin überzeugt: „Ein Handwerksberuf ist heute unbedingt (wieder) ein Beruf mit Zukunft!“