Der Gender Health Gap kostet Menschenleben
Herzinfarkte gelten als typische Männerkrankheit. Doch Frauen sind nicht weniger betroffen – sie zeigen aber oft andere Symptome: Übelkeit, Rückenschmerzen oder Atemnot statt der bekannten Brustschmerzen. In der Folge werden Herzinfarkte bei Frauen oft später diagnostiziert und dann weniger effektiv behandelt.
Die medizinische Forschung und Praxis orientieren sich noch immer überwiegend am männlichen Körper. Wir müssen den sogenannten Gender Health Gap als das erkennen, was er ist: eine strukturelle Benachteiligung, die Menschenleben kostet. Genau deshalb haben wir einen entsprechenden Antrag in dieser Woche im Plenum beschlossen.
Geschlechterspezifische Medizin darf kein Nischenthema mehr sein, sondern muss ein selbstverständlicher Bestandteil einer modernen und gerechten Gesundheitsversorgung sein. Ein wichtiger Hebel ist die medizinische Ausbildung. Geschlechtersensible Medizin muss in Lehrpläne integriert werden, damit zukünftige Ärztinnen und Ärzte früh für diese Problematik sensibilisiert sind. Und wir brauchen verpflichtende Fortbildungen für alle, die im Gesundheitswesen tätig sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass geschlechtsspezifische Symptome erkannt und richtig behandelt werden.
Klares Bekenntnis zur Energiewende mit Verantwortung
In meiner Rede im Landtag habe ich deutlich gemacht: Der Schutz wertvoller landwirtschaftlicher Böden und der Ausbau erneuerbarer Energien sind kein Widerspruch – sie gehören zusammen. Nordrhein-Westfalen setzt beim Ausbau von Photovoltaik auf kluge Doppelnutzungen, schützt hochwertige Böden und fördert innovative Lösungen wie Floating-PV.
Die AfD versucht, mit Falschbehauptungen die Energiewende zu diskreditieren. Wir halten dagegen – mit Fakten, Verantwortung und dem Ziel, Klima-, Natur- und Versorgungsschutz gemeinsam zu denken.
Meine gesamte Rede könnt ihr hier bald nachsehen.
Handeln für den Stahlstandort NRW
Thyssenkrupp ist für viele Menschen Arbeitgeber und für unser Bundesland Identität, ein Symbol industrieller Tradition, Teil des Wandels der Wirtschaft und Fundament unserer industriellen Wertschöpfung. Die Probleme der deutschen und der europäischen Stahlindustrie sind komplex und sehr konkret. Die Beschäftigten wissen das, das Management weiß das – und sind damit viel weiter als die Opposition im Landtag.
Ex-Kanzler Olaf Scholz hatte in seinem Wahlkampf selbst einen Industriestrompreis versprochen, sogar die konkrete Zahl von 4 Cent in den Raum gestellt – um dann beim Unternehmertag NRW im August 2023 dem Konzept nicht nur eine endgültige Absage zu erteilen, sondern es sogar als ‚schuldenfinanziertes Strohfeuer‘ zu bezeichnen. Für alle, die sich ehrlich mit der Stahlindustrie beschäftigen, sind die Probleme nicht erst durch die Entwicklung bei Thyssenkrupp bekannt. Die Europäische Kommission hat einen Aktionsplan Stahl und Metall vorgelegt.
Die neue Bundesregierung nimmt klar und verlässlich die Energiepreise und viele weitere Standortfaktoren in den Blick. Und mit Blick auf das Land ist ein Superlativ erlaubt: Noch nie hat eine Landesregierung so konkret und umfassend für den Stahlstandort gehandelt wie jetzt. Wir haben mit bis zu 700 Millionen Euro Landesmitteln die größte Einzelförderung in der Geschichte des Landes auf den Weg gebracht – für grünen Stahl, für Innovation, für eine industrielle Zukunftsfähigkeit dieses Landes.
Die Menschen in den Stahlwerken und ihre Familien brauchen keine Überschriften, sie brauchen Perspektiven – und die bekommen sie nur, wenn Politik, Wirtschaft und Arbeitnehmervertretungen gemeinsam handeln.