Über 33.000 landwirtschaftliche Betriebe in Nordrhein-Westfalen sind maßgeblich an der Produktion unserer Nahrungsmittel beteiligt und bilden somit die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, nicht nur innerhalb unseres Bundeslandes, sondern weit darüber hinaus.

Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 1.487.100 Hektar landwirtschaftlich genutzt, was etwa der Hälfte der Fläche unseres Bundeslandes entspricht. Diese beeindruckende Kennzahl unterstreicht die herausragende Bedeutung der Landwirtschaft für unsere Region.

Die Arbeit der CDU-Fraktion im Landtag ist von der Überzeugung getragen, den Bäuerinnen und Bauern Respekt für ihre wertvolle Arbeit entgegenzubringen und für Verlässlichkeit zu sorgen. Mit der „Woche der Landwirtschaft“ wollen wir dies im Besonderen zum Ausdruck bringen.

Damit unsere Landwirte auch in Zukunft faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb Europas vorfinden, haben wir die Landesregierung beauftragt, sich auf europäischer Ebene bei den Verhandlungen zum mehrjährigen Finanzrahmen dafür einzusetzen, dass die GAP (Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union) unter Beibehaltung des bewährten Säulen-Modells finanziell angemessen ausgestattet wird und Direktzahlungen als Basisabsicherung für die bäuerlichen Betriebe erhalten bleiben. Die Förderrichtlinien des Landes (ab 2023) wurde mit neuen Prämiensätzen mit einer Mischung aus gut etablierten und neuen Förderbausteinen hinterlegt. Für die Förderung von Agrarumwelt- und Tierwohlmaßnahmen sowie des Ökolandbaus wird das Land im Zeitraum 2023 bis 2027 Mittel in Höhe von über 500 Millionen Euro bereitstellen.

Als CDU-Landtagsfraktion wollen wir die Zukunft der Nutztierhaltung nachhaltiger gestalten. Wir stellen die Weichen für mehr Tierwohl, Klima- und Umweltschutz und wollen vor allem endlich mehr Verlässlichkeit für die landwirtschaftlichen Betriebe erreichen. Die Landwirtschaftskammer entwickelt derzeit mit Unterstützung des Landes das Projekt „Stall der Zukunft“. Ziel ist, den Landwirten eine klare Perspektive zu geben, in welche Richtung die Nutztierhaltung künftig gehen kann, statt alle paar Jahre neue Gesetze zu verabschieden.

Damit die Vorteile für Umwelt, Klimaanpassung und Wirtschaft genutzt werden, fordern wir mehr Akzeptanz für neue Pflanzenzüchtungsmethoden und Technologieoffenheit für die Pflanzenzüchtung sicherzustellen. Wir setzen uns für eine Nutzung und Weiterentwicklung neuer Züchtungsmethoden wie der Genom-Editierung ein. Unser Ziel ist es, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, damit beispielsweise Getreide widerstandsfähiger ist und besser mit unterschiedlichem Wetter umgehen kann.

Im Zusammenhang mit den Anforderungen der Düngeverordnung setzt sich das Land Nordrhein-Westfalen für eine betriebsindividuelle Maßnahmendifferenzierung ein. Wir verfolgen das Ziel, die Bundes- und Landesdüngeverordnung verursacherbezogen anzuwenden, ohne hierbei die Strategie einer nachhaltigen Reduzierung der Nitrateinträge zu konterkarieren. Zudem forcieren wir eine verursachergerechte und einzelbetriebliche Betrachtung der Düngemittelreduzierung in Roten Gebieten.

Wir verbessern die Sichtbarkeit regionaler Produkte aus Nordrhein-Westfalen. Die vielfältigen bereits existierenden Initiativen wollen wir unterstützen. Die Kooperation des Vereins Ernährung NRW mit dem Landesumweltamt wurde ausgebaut und ein verstärktes Marketing für Nahrungsmittel „made in NRW“ aufgebaut.

Über 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten gibt es in NRW und über ein Viertel der Fläche von NRW ist mit Wald bedeckt. Mittlerweile gibt mehr als 3.000 Naturschutzgebiete in NRW, darunter rund 517 FFH-Schutzgebiete, sowie 12 Naturparks – das sind rund 45 % der Fläche NRWs. Ein wichtiger Baustein der Biodiversitäts-Strategie des Landes ist die Förderung von Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutz-Maßnahmen.

Nordrhein-Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 auf 20 % der landwirtschaftlichen Fläche ökologischen Landbau zu betreiben. Im Jahr 2020 waren es bereits 1.833 Betriebe und 68.900 ha an Fläche. Mit fünf Öko-Modellregionen setzen wir Anreize zur Umstellung auf ökologische Landwirtschaft von landwirtschaftlichen Betrieben, Unternehmen der Verarbeitung und des Handels. Für uns als CDU ist immer wichtig: wir sehen ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe nebeneinander – niemals gegeneinander. Dazu werden auch im Jahr 2023 die Öko-Aktionstage stattfinden, die fortan „BioWochen NRW“ heißen.

Um das Wegenetz in Nordrhein-Westfalen zu erhalten, stellt das Land rund sieben Millionen Euro für die Modernisierung von Wirtschaftswegen im ländlichen Raum bereit. Grundlage der Förderung sind ländliche Wegenetzkonzepte.

Die Landwirtschaftskammer ist wichtiger Ansprechpartner der Landwirtinnen und Landwirte in vielen Bereichen. Das gilt zum Beispiel für den Bereich Artenschutz oder die Beratung in den Wolfsgebieten. Die Landesregierung hat die Landwirtschaftskammer in den vergangenen Jahren in ihrer Arbeit gestärkt und wird dies auch weiterhin tun.