Klimaschutz und die zeitgleiche Sicherung des Wohlstands und unserer natürlichen Lebensgrundlagen in Nordrhein-Westfalen gelingen nur gemeinsam: vom Landwirt bis zur Unternehmerin, von der Forstwirtin bis zum Mitarbeiter in der Stadtverwaltung. Mit dem dritten Klimaschutzpaket gibt die Landesregierung diesem Engagement neuen Schub. Die 28 Maßnahmen des Klimaschutzpakets tragen dazu bei, natürliche Ressourcen zu schützen, Wälder und Moore für den Klimaschutz zu stärken und die Wirtschaft zu unterstützen. Oder wie es die NRW Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur formulierte: „In Nordrhein-Westfalen gehen wir beim Klimaschutz konsequent voran. Wir zeigen: Klimaschutz ist eine Chance für uns alle.“

Das Klimaschutzpaket umfasst die vier Handlungsfelder Naturnahe Lebensräume, Landwirtschaft, Kreislaufwirtschaft sowie Forst- und Holzwirtschaft. Sie enthalten insgesamt 28 Vorhaben und Angebote für Unternehmen, Landwirtinnen und Landwirte, die Forst- und Holzwirtschaft, die Kommunen und die Menschen in Nordrhein-Westfalen.

1. Naturnahe Lebensräume stärken
Mit gezielten Maßnahmen will die Landesregierung die Treibhausgasemissionen aus trockengelegten organischen Böden reduzieren, die Speicher- und Senkenfunktion intakter Moore erhalten und ausbauen und im Ganzen den natürlichen Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen stärken.
Hier haben wir vor allem die Moor-Landschaft im Blick: Durch Daten und Planungstools soll für eine Moor-Renaturierung und Entsiegelung gesorgt werden, der Schutz, Erhalt und die so genannte „Wiedervernässung“ von Mooren vereinfacht werden. Durc ein Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz: will die Landesregierung Akteurinnen und Akteure dabei unterstützen, das Bundesförderprogramm im natürlichen Klimaschutz effektiv zu nutzen – mit Information, Beratung, Kofinanzierung und Vernetzung.

2. Kreislaufwirtschaft: Wer Ressourcen schont, spart Kosten – und schafft für sich klare Vorteile am Markt 
Rohstoffe effizient nutzen, Produkte langlebiger gestalten und Wertstoffe im Kreislauf führen, statt sie zu entsorgen – eine moderne Kreislaufwirtschaft schützt das Klima und stärkt gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Landesregierung beschleunigt den Ausbau der Kreislaufwirtschaft mit vielfältigen Maßnahmen.
NRW.BANK.Invest Zukunft bietet günstige Kredite und Tilgungsnachlässe für klimafreundliche Investitionen – inklusive zirkulärer Verfahren. Das senkt Betriebskosten und erhöht die Krisenfestigkeit.
Leitstelle Circular Economy bei der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate: Die Leitstelle ist zentrale Schnittstelle für die Circular Economy in Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt Unternehmen beim Übergang zu ressourcenschonenden Produktionsweisen.
Förderaufruf Zirkuläre Produktion: Unterstützung erhalten kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung von Prototypen, die auf eine ressourceneffiziente, umweltfreundliche und zirkuläre Produktion ausgerichtet sind.
Förderprogramm DigiRess:  Mit DigiRess werden Digitalisierungsmaßnahmen in Unternehmen im Rheinischen Revier bis 2030 gefördert, die zur Ressourcenschonung und Treibhausgasreduktion beitragen.
Änderung des Landesentwicklungsplans: Ziel ist eine nachhaltige Flächenentwicklung, die einen Beitrag zum Klimaschutz leistet und die Grundlage für Wachstum und Entwicklungschancen in Stadt und Land schafft.
Rohstoffmonitoring für Kies und Sand: Das wissenschaftliche Monitoring soll den künftigen Bedarf an Kies und Sand ermitteln und die Basis für einen sparsamen Umgang schaffen. Eine zentrale Anlaufstelle soll Projekte zu Gewinnung, Verarbeitung und Recycling kritischer Rohstoffe unterstützen.
NRW.zirkulär: Die Kreislaufwirtschaftsstrategie des Landes wird 2026 vorgestellt. Die Strategie zeigt auf, wie der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft gelingen kann.

3. Klimaschutz in der Landwirtschaft voranbringen
Die Landwirtschaft hat bereits wichtige Beiträge zu mehr Klimaschutz geleistet. Zugleich sorgen die landwirtschaftlichen Betriebe für mehr Versorgungssicherheit mit frischen und regional hergestellten Lebensmitteln, bei denen die Transportwege kurz sind. Die Landesregierung setzt sich auch in Zukunft dafür ein, Versorgungssicherheit und Klimaschutz unter einen Hut zu bringen. Unsere Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen hat hierzu noch einmal unser Überzeugung formuliert: „Wir setzen wir auf Wissen, Beratung und Vernetzung. Hier spielen zum Beispiel das Netzwerk Nachhaltige Landwirtschaft und die Innovationspartnerschaften eine Rolle.“

Einzelberatung ist ein wichtiger Faktor aber auch den Blick auf Innovationen zu werfen, wie Klimaschutz und -anpassung und das Ziel, mit weniger Ressourcenverbrauch mehr zu produzieren, gelingen kann. Hierzu soll es Wettbewerbe geben. Wissen soll wachsen durch Kommunikation wie im Netzwerk Nachhaltige Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen.
Aber auch Forschung im Zentrum für klimaangepasste und nachhaltige Landnutzung und Lebensmittelproduktion an der FH Südwestfalen (ZEKAN-2L), die Förderung von Agri-PV, der Kombination von Photovoltaik und landwirtschaftlicher Flächennutzung, Biomasse als strategischer Ansatz für einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende sind wichtige Punkte des Klimapakets.

4. Forst- und Holzwirtschaft: Den „Klimaschützer Wald“ stärken
Die Forst- und Holzwirtschaft bietet ein großes Potenzial zur Treibhausgasminderung, doch das Ökosystem Wald ist selbst massiv vom Klimawandel betroffen. Unsere Wälder müssen vorbereitet werden, um sie stabiler und anpassungsfähiger zu machen.

Gelingen soll dies durch Fördermaßgelder für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bei der Wiederaufforstung geschädigter Waldflächen mit klimastabilen Mischwäldern.
Das Waldpakt 2.0 hat die Landesregierung mit den wichtigen Akteuren geschnürt. Mit Verbände aus Waldbesitz, Forstwirtschaft und Naturschutz geht es darum, den Wald besser an den Klimawandel anzupassen, das Cluster Forst und Holz stärkt die Holzverwendung unter Berücksichtigung des Klimawandels.
Waldinfo.NRW: Mit neuen Funktionen unterstützt das Portal u.a. Waldbesitzende bei der klimaangepassten Wiederbewaldung. Die Waldbrandprävention wird auch mit technischen Systemen gestärkt und der Wasserrückhalt im Wald mit einem Fachkonzept und umsetzungsorientierten Materialien verbessert.
Waldstrategie für Nordrhein-Westfalen: Sie soll Wälder und Waldbewirtschaftung im Klimawandel stärken. Die Veröffentlichung wird 2026 angestrebt.

Weitere Informationen und Erläuterungen zu den 28 Maßnahmen finden Sie hier: https://www.wirtschaft.nrw/klimaschutzpakete.