NRW Landtagspräsident André Kuper besucht die Zitadelle Jülich

Es stimmte einfach alles: Bestens vorbereitete und überaus interessierte Jugendliche trafen auf einen offenen und dialogfreudigen Landtagspräsidenten in der wunderschönen Schlosskapelle der Schule in der Renaissance-Festung von Jülich. Das sind Termine, die mir lange und prägend in Erinnerung bleiben: André Kuper besuchte mit seinem Programm „Präsidium macht Schule“ das Gymnasium Zitadelle. Gerne habe ich für Schulleiterin Dr. Edith Körver diesen Kontakt hergestellt.

„Demokratie zu leben ist so wichtig!“ Unser Landtagspräsident bringt es auf den Punkt. Nach seinem Amtsantritt hatte André Kuper sich auf die Fahne geschrieben, dass jeder der 150.000 i-Dötzchen, die im Schnitt jedes Jahr in NRW eingeschult werden, einmal in seiner Schulzeit den Landtag besuchen soll. Da dies logistisch nicht möglich ist, besucht er nun zwei bis vier Schulen pro Monat und bringt so den Landtag zu den Schülerinnen und Schülern.

Gerne unterstütze ich dieses Anliegen des Landtagspräsidenten. Auf Nachfrage kam heraus, dass nur ein Schüler aus den Jahrgängen 9 überhaupt schon einmal im Landtag war. Ich habe die Neuntklässler ermuntert, sich bei mir zu melden. Immer wieder ist es ein gutes und bereicherndes Erlebnis, wenn Schülergruppen mich im Landtag besuchen und wir so in die Diskussion kommen können.

Die große Palette an Themen, die Jugendliche bewegen, kam zur Sprache. Sorgen um die Zukunft und einen sicheren Arbeitsplatz, der das Auskommen sichert. Fragen nach Abschiebung und Integration von Asylbewerbern und auch ganz konkrete persönliche Anliegen: Wie ist es mit der Digitalisierung von Schulen? Warum fiel die Entscheidung für G9, also für das Abitur wieder nach 13 Schuljahren? Was kostet es das Land? Kritisch hinterfragt wurde auch, warum der Schulträger nicht an den Schulkonferenzen teilnehme und was das Programm „Gute Schule“ an ihrem Schulgebäude konkret verbessern kann. Und schließlich ebenso das Thema regenerative Energien und Umweltschutz: Was kann die NRW-Regierung tun, um in Belgien auf die Abschaltung des instabilen Atomkraftwerks „Thiange“ hinzuwirken?

Komplexe Fragen, die er – das betonte André Kuper – überparteilich in seiner Funktion als Landtagspräsident beantwortete. „Wenn Ihr den Eindruck habt, ich habe eine Frage nicht zu Eurer Zufriedenheit beantwortet, wenn noch Punkte offen sind, schreibt mir“, forderte André Kuper die Schülerinnen und Schüler auf, ihm eine Mail zu schicken an praesident@landtag.nrw.de. Er werde jede Anfrage beantworten, versprach er. In diesem Zusammenhang schilderte er auch den Arbeitstag von uns Abgeordneten, die oft „dicke Bretter bohren müssen, bevor sie einen Erfolg erzielen“ und nur ein „Amt auf Zeit“ inne habe. Nur unterstützen kann ich seine Aufforderung an die Jugendlichen, sich einzumischen und zu engagieren, aber – sollten sie eine politische Karriere anstreben – vorher eine Ausbildung oder ein Studium absolvierten, damit die Vielfalt der Berufe, die man für die politische Debatte benötigt, erhalten bleibt.

Sicherlich in Erinnerung bleiben uns alle die starken Worte zum Thema Antisemitismus und Rassismus. André Kuper nahm die Schüler in die Pflicht: „Ihr seid mit gefragt! Bekennt in Gesprächen klar Farbe, bezieht eine klare Position und tretet entschlossen gegen Fremdenfeindlichkeit an!“

Insgesamt war sofort klar, dass das Format „Präsidium macht Schule“ nachhaltig ein Erfolg ist. Die Jugendlichen haben gemerkt, dass sie mit ihrem Einsatz etwas bewirken können. Denn eine Aufgabe nimmt unser Landtagspräsident vom Gymnasium Zitadelle Jülich mit nach Düsseldorf: Der Pausen-Innenhofs des Schlosses ist derzeit nicht zu nutzen, weil nach Sanierungsarbeiten und Ausgrabungen ein großes Loch klafft. „Wir würden uns freuen, wenn die Landesregierung uns bei der Wiederherstellung des Innenhofs unterstützen würde“, betonte Axel Fuchs und wurde mit lebhaften Applaus der Schülerinnen und Schüler unterstützt. André Kuper versicherte, sich darum zu kümmern, aber versprechen könne er natürlich nichts.

Gerne werde ich dieses Anliegen nach meinen Möglichkeiten unterstützen.