Jahresempfang der Vereinigen Industrieverbände in der Burg Obbendorf
Traditionell widmen sich die Vereinigten Industrieverbände (von Düren, Jülich, Euskirchen und Umgebung (VIV) bei ihrem Jahresempfang der aktuellen Situation. Dann wird die Burg Obbendorf immer ein wenig zum „Nockherberg“ der Region. Es ist wichtig und interessant, in diesen Dialog und auch Dissenz zu treten, um zu verstehen, wo das Herz der Unternehmer schlägt, was sie bewegt. Sie sind die Stütze unseres Landes und unserer Gesellschaft. Gerne bin ich darum der Einladung gefolgt.
Die Themen liegen auf dem Tisch: Untrennbar sind Energie und Wirtschaft miteinander verbunden. Die jüngsten Ergebnisse der Kohlekommission wurden kontrovers diskutiert.
Ebenso untrennbar sind Unternehmerschaft mit den Themen „Ausbildung“, Gewinnung von Fachkräften und „Nachfolgeregelung“ verbunden. Laut Fachkräftereport 2018 der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen sehen Unternehmer im Fachkräftemangel eins ihrer größten Geschäftsrisiken. Allein in der Wirtschaftsregion Aachen werden laut IHK bereits 2019 etwa 11.000 Fachkräfte fehlen.
Eine hochinteressante Betrachtung bot Peter Martin Thomas, Erziehungswissenschaftler und Leiter der SINUS:akademie, auf Einladung der VIV. Er wies auf die weichen Faktoren hin wie – gute Führung, Kollegialität, Familienfreundlichkeit – die den Unternehmen Vorteile verschafften bei der Mitarbeiterakquise und Bindung an den Betrieb. Thomas konstatierte einen neuen Typus von Leistungsträgern, die weniger an Karriere, als an interessanten Projekten orientiert seien.
Einen weiteren wichtigen Punkt formulierte der VIV-Vorsitzende Hans-Helmuth Schmidt: „Wir müssen die jungen Leute wieder für eine Ausbildung begeistern und ihnen deutlich machen, dass sie als gut ausgebildete Fachkräfte in der Industrie hervorragende Chancen haben.“
Wir können in der Region stolz sein auf unsere gut aufgestellten Berufskollege, die junge Menschen bestens und in enger Kooperation mit der Industrie auf ihr Arbeitsleben vorbereiten.
Ein Füllhorn an Anregungen habe ich aus diesem Morgen mitgenommen.