Meine Rede auf der Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer in Bad Sassendorf

Von der Jahreshauptversammlung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ging ein gutes Signal zur Stärkung des grünen Berufsstandes aus. Es war mir eine Ehre auf der Hauptversammlung ein Grußwort halten dürfen. Lesen Sie hier gerne einen Teil meiner Rede nach:

Sehr geehrter Herr Präsident (Karl Werring),

sehr geehrter Herr Dahlmann und Herr Beitzel (Vizepräsidenten),

sehr geehrter Herr Dr. Berges (Direktor LWK),

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Gäste,

ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Einladung, heute als Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz im nordrhein-westfälischen Landtag ein Grußwort an Sie zu richten. Ich bin wirklich gerne gekommen.  

Die Landwirte bauen auf die fachlichen Unterstützung der Landwirtschaftskammer. Diese Unterstützung ist grade auch in Zeiten des Umbruchs mit diesen unterschiedlichsten Herausforderungen, wie wir sie derzeit erleben, eminent wichtig!

Sie alle kennen die Probleme und Anforderungen, die sich vor uns ausgebreitet haben. Als Ausschussvorsitzende bin ich natürlich in der Bewertung der Lage zur Neutralität verpflichtet.  Aber ich spreche zwar hier als Vorsitzende des Landwirtschaftsausschuss zu Ihnen, habe aber das Herz einer Landwirtin, die weiß, vor welchen Herausforderungen wir gemeinsam stehen:

Immer mehr Betriebe haben Probleme, einen Nachfolger zu finden.

Das ist ein Resultat aus vielen Perspektiven.

Der wirtschaftliche Druck steigt, ebenso wie die Anforderungen an die Produkte durch Umwelt- , Verbraucher und Tierschutzmaßnahmen. Verschärft wird dies durch die Weiterentwicklung des Düngerechtes und die neuen Vorschläge aus dem Agrarpakt des Bundes, um nur einiges zu nennen.

Diese an sich schon sehr großen Herausforderungen im Bereich der fachliche Anforderungen an die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren werden überlagert durch die in jüngerer Zeit gehäuft auftretenden Wetterextreme. Von den sich abzeichnenden klimatischen Veränderungen sind Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft in besonderer Weise betroffen.

Und zu diesen steigenden Anforderungen gibt es auch noch das Thema der Wertschätzung – so fühlt sich in der gesellschaftlichen Debatte so mancher in die Ecke gestellt und pauschal verunglimpft – durch die negativen Schlagzeilen über die Landwirtschaft!

Und dies, obwohl die Landwirte die Nahrungs- die Lebensmittel für die Bevölkerung produzieren! Sie versorgen die Menschen in unserem Land seit Jahrhunderten verlässlich mit Produkten von höchster und regionaler Qualität!

Hier bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung um Lösungen zu finden. Es gibt ein Dilemma:

Zwar wünschen sich viele sonntags Lebensmittel vom Bauern nebenan, von kleinen Höfen mit kleinen roten Traktoren und glücklichen Tieren, aber haben montags nicht die Bereitschaft, mehr als 10 oder 15 Prozent des Einkommens für diese Lebensmittel auszugeben.

Daher müssen die Betriebe in dieser Markt-Situation grösser, unternehmerisch und  leistungsfähiger werden, Kosten senken oder eine rentable Nische finden. Moderne Landwirtschaft eben, die dafür sorgt, dass wir alle gutes Essen haben – und gleichzeitig ist es genau das was oft zu Empörung führt.

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

Lassen sie mich dies als Landwirtin sagen: Die Landwirtschaft verdient unser aller Anerkennung und Wertschätzung.

Mit Ihren Demonstrationen und Sternfahrten nach Bonn, Düsseldorf und Berlin haben Sie eindrucksvoll auf diese Probleme aufmerksam gemacht. Wenn man die Diskussion in den Medien verfolgt hat, kann man wirklich sagen: Sie haben etwas bewegt!

Das ist ja auch in Berlin deutlich geworden, Dialog muss neu und vor allem gemeinsam gedacht werden. Auch die Verbraucher und! der Handel muss mit in die Verantwortung genommen werden.

Aber Neue Herausforderungen brauchen auch neue Lösungen.

Die genannten Probleme und Herausforderungen erfordern neue Strategien bei der Düngung, der Tierhaltung, dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, im Acker- und im Gartenbau.

[…]

Mehr Dialog als bisher, Beteiligung der verschiedenen Interessensgruppen vom konventionellen bis zum ökologischen Anbaubetrieb, vom Praktiker bis zum Wissenschaftler – alle müssen an einen Tisch!

Dem kann ich nur zustimmen und ich bin der Meinung: Wir sind es besonders den JunglandwirtenINNEN in NRW schuldig, die gerne Landwirte seien wollen!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen konstruktive Diskussionen und einen zielführenden Austausch bei der Mitgliederversammlung und dass von hier auch wieder ein Signal zur Stärkung unseres Berufsstandes ausgeht.