Das ist ein großer Erfolg für unsere Landwirtschaft! Der monatelange Einsatz auf unterschiedlichsten politischen Ebenen in Brüssel und Berlin hat sich gelohnt – das EU-Parlament hat heute die neue Pflanzenschutzmittelverordnung „SUR“ abgelehnt.
Diese hätte für unsere Landwirte in NRW ein Anwendungsverbot auf rund 90 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen und einen Ertragsrückgang von bis zu 40 Prozent bedeutet – für viele Betriebe wäre das stark existenzgefährdend.
Der Hintergrund: Welche Gebiete als „empfindlich“ eingestuft werden und wie groß diese sind, entscheidet jedes EU-Mitglied selbst. In Deutschland gehören dazu sehr große Gebiete wie Nationalparks, Naturdenkmäler, Naturschutzgebiete, Vogelschutzgebiete, FFH-Gebiete, Landschaftsschutzgebiete oder Wasserschutzgebiete. Je nach Bundesland liegen mehr als 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in diesen Gebieten. Dort gelten schon jetzt unterschiedliche Schutzniveaus, spezifische Schutzregeln und Vertragsnaturschutz, wodurch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln geregelt ist.
„Empfindliche Gebiete“ betreffen häufig auch Einzugsgebiete von Zuckerfabriken, wo Zuckerrüben angebaut werden. Wenn die Verordnung wie vorgeschlagen käme, wäre der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hier nicht mehr möglich. Damit wären dann auch große Flächenanteile für den Zuckerrübenanbau verloren. Denn ganz ohne Pflanzenschutzmittel lässt sich heute keine Zuckerrübe anbauen, weder konventionell noch biologisch.
Ich freue mich sehr, dass die Landwirte nun aufatmen können und wir die regionale Versorgungssicherheit stärken konnten.