Kann der Strukturwandel im Rheinischen Revier bis 2030 gelingen, können bis dahin genug Arbeitsplätze gesichert und geschaffen und neue Wertschöpfungsquellen erschlossen werden und wenn ja, mit welchen Projekten und Maßnahmen?
Zur Beantwortung dieser Frage hat das Land aus insgesamt über 300 Einzelprojekten nun 19 Ankerprojekte ausgewählt, die wir heute mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und dem Zukunftsagentur Rheinisches Revier-Geschäftsführer diskutieren.
Diese Projekte werden zeitnah einen besonderen und sichtbaren Beitrag leisten und damit zeigen, wie ein gelingender Strukturwandel aussehen kann.
Kreis Düren: Viele der Ankerprojekte oder ihnen zugeordnete Vorhaben sind schon im Aufbau oder in Betrieb. Fünf Projekte spielen im Kreis Düren. Das freut mich sehr. Nicht zufällig hat das Ministerium den Brainergy-Park als Treffpunkt gewählt: Der interkommunale Gewerbepark soll Wissenschaft, Unternehmen und Start-ups zusammenbringen. Unter anderem hier angesiedelt ist das Helmholtz-Cluster Wasserstoff, das ein Institut des Forschungszentrums Jülich umfasst und Technologien entwickeln soll, die die Energiewende in der Region und in Deutschland beschleunigen können und exportfähig sind. Zwar entsteht auch in Jülich ein großer Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion, auf der Landesliste ist aber eine Anlage in Bedburg gelandet, die, wie im Kreis Düren, Energie für den Nahverkehr und die lokale Industrie liefern soll. Jede Region im Revier kommt hier zum Zug.
Beispielhafte Forschung an der Zukunft der Luftmobilität sieht das Land im Center for Vertical Mobility in Aldenhoven. Leuchtturm der nachhaltigen Papierproduktion soll die Modellfabrik Papier in Düren sein, auch die Papierfabrik Zerkall, in der alternative Faserrohstoffe entwickelt werden, hat es auf die Liste geschafft. In der Tagebau-Kommune Inden wird die klima- und ressourceneffiziente Gebäudeplanung nach „Faktor X“ gefördert. Als Teil eines blau-grünen Bandes, das sich durch das Revier ziehen soll, soll der Rad- und Wanderweg „Hambach-Loop“ eine Verbindung zwischen den Anrainerkommunen des Tagebaus Hambach schaffen. Das Dorf Morschenich-Alt neugenannt Bürgewald soll als „Dorf der Zukunft“ innovativ gestaltet werden.
Darüber hinaus hat das Land Projekte auserkoren, die das Gesamtrevier betreffen oder kommunenübergreifend wirken, darunter Innovationsprojekte im Bereich der Bioökonomie und der Ausbau erneuerbarer Energien.
Die Förderung der 19 Ankerprojekte beläuft sich bislang auf 1,95 Milliarden Euro. Die Festlegung auf die Leuchtturm-Liste muss das Kabinett noch absegnen. In „supernaher“ Zukunft sei der Beschluss zu erwarten, versprach Neubaur.
https://www.wirtschaft.nrw/wenn-gut-zu-jut-wird-landesregierung-identifiziert-19-ankerprojekte-fuer-das-rheinische-revier