Forderungen an Bundesminister Volker Wissing, unverzüglich zu handeln

Als 2018 das Teilstück A44n freigegeben wurde, sollte sie die große Entlastung als Verbindungsstück zwischen Euregio und Rheinisches Revier bringen. Inzwischen macht der Autobahnabschnitt mit dem unrühmlichen Zusatz „Windautobahn“ von sich reden. An der Teilstrecke zwischen den Tagebaugruben kommt es zu gefährlichen Windstößen, die in den vergangenen Jahren häufig zu Unfällen und bei Starkwind zu Komplettsperrungen der Strecke führten. Dies wirkte sich dann immer wieder stark verkehrsbelastend auf die Dörfer entlang der A44 aus.
2022 wurde ein Gutachten von der Autobahn GmbH in Auftrag, das das Gefahrenpotential der Teilstrecke analysieren und Handlungsempfehlungen zur Unfallvermeidung geben sollte. Durch investigative Recherchen des Aachener Medienhauses wurde nun bekannt, dass die Autobahn GmbH die Öffentlichkeit über deren Inhalt und die Folgen für die gefährliche Situation an der A44n getäuscht haben soll.

Patricia Peill (MdL) hat sich mit fünf weiteren Landtagskollegen sowie vier Bundestagsabgeordneten – unter ihnen Thomas Rachel (MdB) – in einem Brief an Bundes-Verkehrsminister Volker Wissing gewandt. Hierin kritisieren sie aufgrund der Berichterstattung, dass die Autobahn GmbH offenbar die Kernaussage des Gutachtens verschwiegen habe und offenbar wissentlich weitere starkwindbedingte Unfälle in Kauf nehmen würde. Der Versuch, durch Warnschildern und neue Geschwindigkeitsbegren-zungen Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sei nicht gelungen. Die Abgeordneten fordern von Minister Wissing eine unverzügliche Aufklärung und Maßnahmen zur Verkehrssicherheit einzuleiten. „Es ist im öffentlichen Interesse, das Handeln der Autobahn GmbH unverzüglich aufzuklären. Wir hoffen, dass sich für uns in Kenntnis aller Fakten damit nicht bestätigt, dass unter Ihrer Aufsicht die Unfallverhinderung und damit die Unversehrtheit unserer Bürgerinnen und Bürger der Errichtung einer Windschutzwand an der A44n als nachrangig gewertet wurde“, heißt es in dem Schreiben.

Bei der Einweihung der A44n wurde vom damaligen Staatssekretär betont, dass der Bund die Wiederherstellung der A61 versichere und die A44n nur ein Provisorium sei. Dies ist nun einvernehmlich nicht mehr der Fall. Umso mehr sollte aus den eingesparten Mitteln der nicht erfolgten A61-Reaktivierung die Ertüchtigung der A44n erfolgen. „Diese Autobahn ist eine wichtige Verkehrsachse und auch Pendlerroute für viele Menschen aus dem Kreis Düren“, betont Patricia Peill die Bedeutung des Teilstücks, das ihren Wahlkreis bei Titz betrifft.