Am Tag des Waldes, der dieses Jahr am 21. März stattfindet, rücken wir die essenzielle Rolle des Waldes als Produktionsfaktor für wichtige Rohstoffe in den Fokus und betonen gleichzeitig seine vielfältigen ökologischen Leistungen.
Unter der Metapher „Wunderforst“ wird oft ein Wald beschrieben, in dem unerklärliche und wundervolle Dinge geschehen. Auch wenn unsere Wälder keine mystischen Phänomene aufweisen, geschieht dennoch Vieles, was wir als bewundernswert und wertvoll erachten.
Der internationale Tag des Waldes wurde in den 1970er-Jahren von der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) ins Leben gerufen, als Reaktion auf die globale Waldvernichtung, die damals stattfand. Der Tag sollte die Aufmerksamkeit auf dieses Problem lenken. Heutzutage ist es von noch größerer Bedeutung, den Wald zu schützen und zu pflegen.
Der Wald erfüllt weiterhin auch eine Reihe anderer wichtiger Funktionen: Er ist ein bedeutender Wasserspeicher, der Waldboden kann große Mengen an Süßwasser speichern, was besonders in Bezug auf den Hochwasserschutz von großer Bedeutung ist. Zudem dient der Wald als natürlicher Wasserfilter, da der Boden Partikel und Verunreinigungen aus dem Wasser herausfiltert und abbaut. Dadurch trägt er zur Reinigung unseres Trinkwassers bei. Außerdem ist der Wald ein bedeutender Kohlenstoffspeicher und trägt somit wesentlich zum Klimaschutz bei, indem er große Mengen an Kohlenstoff bindet.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) vergibt am internationalen Tag des Waldes den „NRW-Preis für vorbildliche Waldwirtschaft“, um herausragende Leistungen im Bereich der nachhaltigen Waldwirtschaft zu würdigen.
In diesem Jahr wird die Waldentwicklung und Bewirtschaftung des Forstbetriebs Graf von Merveldt mit Sitz in Dorsten-Lembeck (Kreis Recklinghausen) ausgezeichnet. Trotz herausfordernder Bedingungen ist es dem Forstbetrieb gelungen, artenreiche und stabile Mischwälder zu schaffen, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Vorteile bieten. Diese Mischwälder dienen nicht nur der guten Holzernte, sondern auch der Erholung der Bürgerinnen und Bürger und tragen gleichzeitig auch maßgeblich zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der biologischen Vielfalt bei.
Der Preis wurde verleihen für die vorbildliche Waldbewirtschaftung des ausgezeichneten Forstbetriebs, der mittlerweile über 65 Baumarten in den Waldbeständen der Westfälischen Bucht zählt. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch Stürme, Hitze und Trockenheit betont der Preis die Notwendigkeit von Mischwäldern, die besser auf Witterungsextreme reagieren können als Monokulturen. Der Forstbetrieb Graf von Merveldt zeigt mit seinem Engagement und seiner vorausschauenden Waldbewirtschaftung, wie eine klimaangepasste Wiederbewaldung erfolgreich umgesetzt werden kann.
Für mich ist es eine gemeinsame gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Wiederbewaldung voranzutreiben und die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer spielen dabei eine Schlüsselrolle. Die Auszeichnung des Forstbetriebs Graf von Merveldt durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Landtag von NRW ist daher nicht nur eine Anerkennung für diese Leistungen, sondern auch ein Appell an alle, sich aktiv am Schutz und der nachhaltigen Nutzung unserer Wälder zu beteiligen.