Um sich vor Ort ein Bild über eine der bedeutendsten kerntechnischen Aufgaben in Nordrhein-Westfalen zu machen, besuchten Fachpolitiker aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Energie gemeinsam mit mir die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN). Mir war es dabei wichtig, sich aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Planungen zu informieren.
Im Mittelpunkt des Austauschs stand die Situation rund um die in Jülich gelagerten 152 CASTOR-Behälter mit Brennelementkugeln aus der Zeit des ehemaligen AVR-Versuchsreaktors. Diese Behälter werden seit vielen Jahren sicher überwacht und befinden sich in einem speziell dafür ausgelegten Zwischenlager. Die JEN verfolgt den langfristigen Auftrag, den Standort kerntechnisch vollständig zurückzubauen und die CASTOR-Behälter an einen geeigneten, rechtlich genehmigten Lagerort zu überführen. In diesem Zusammenhang wurde auch über einen möglichen Transport nach Ahaus gesprochen, der aktuell geprüft wird.
Die JEN trägt eine zentrale Verantwortung: Sie sorgt nicht nur für den sicheren Rückbau der Anlagen, sondern auch für die verantwortungsvolle Handhabung radioaktiver Reststoffe. Dabei handelt es sich um eine hochkomplexe Aufgabe — technisch, organisatorisch und gesellschaftlich. Fehlerfreie Prozesse, maximale Sicherheit und Transparenz sind hierfür unerlässlich.
Gerade die Diskussion um mögliche CASTOR-Transporte zeigt, wie wichtig ein offener Dialog ist. Für Nordrhein-Westfalen bedeutet das:
- Transparenz schaffen: Die Bevölkerung muss umfassend informiert werden, damit nachvollziehbar bleibt, wie Entscheidungen zustande kommen.
- Sicherheit garantieren: Moderne Sicherheitsstandards und strenge Auflagen haben oberste Priorität.
- Verantwortungsvoll handeln: Der Rückbau muss Schritt für Schritt erfolgen, mit klaren Entscheidungen und verlässlichen Planungen.
Herzlichen Dank an das Team der JEN für die offene und sachliche Einführung sowie den intensiven Austausch. Der Besuch hat wieder einmal gezeigt, wie bedeutend diese Arbeit für die Region und für die Energiewende insgesamt ist.
