Beim parlamentarischen Abend der IHK Nordrhein-Westfalen stand das Thema „Wirtschaft und Gesamtverteidigung“ im Mittelpunkt.

Die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) spielt für Nordrhein-Westfalen eine zunehmend wichtige Rolle – wirtschaftlich, technologisch und sicherheitspolitisch.

Ich habe mich besonders über den Austausch mit Herrn Bayer (IHK Aachen) und der Vertretern der IHK NRW gefreut. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Landtag, Wirtschaft und Forschung ging es um die Frage, wie wir die industrielle Stärke unseres Landes mit den Anforderungen moderner Sicherheits- und Verteidigungspolitik in Einklang bringen

Kernaussagen

Gesamtbedeutung:

Die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) in NRW erreichte 2022 einen Produktionswert von bis zu 22,4 Mrd. Euro – das sind 2,1 bis 2,8 % des gesamten Produktionswerts in NRW (Bundesdurchschnitt: 1,3 %).

→ NRW ist damit überdurchschnittlich stark vertreten in diesem Bereich.

Unternehmensstruktur:

Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prägen die Branche:

→ 39 % der Wertschöpfung und 49 % der Beschäftigten entfallen auf KMU.

Beschäftigung:

Zwischen 85.000 und 210.000 Menschen arbeiten in der SVI in NRW.

Regionale Schwerpunkte:

Starke Konzentrationen im Rheinland, Ruhrgebiet und Bergischen Land, insbesondere in und um Düsseldorf, Bonn, Köln und Essen.

→ Ein dichtes Netz aus industriellen und mittelständischen Betrieben, ergänzt durch Bundeswehr-Standorte.

Wachstum und Chancen:

Die SVI gilt als stabil wachsender Sektor, gestützt durch staatliche Nachfrage.

Zukunftsfelder sind:

  • Hochwertmunition und Sensorik
  • Robotik und autonome Systeme
  • Weiterentwicklung klassischer Waffentechnologien

Herausforderungen:

Fehlende Ökosysteme für neue Sicherheits- und Verteidigungstechnologien, zu wenig Start-ups – eine Innovationslücke im Bereich neuer Technologien bleibt zu schließen.

Kennzahlen (2022)

Kennzahl

Wert

Direkter Jahresumsatz

9,4 – 12,7 Mrd. €

Anteil Verteidigungsindustrie

bis zu 8,4 Mrd. €

Anteil Sicherheitsindustrie

bis zu 4,6 Mrd. €

Gesamtproduktion (inkl. indirekter Effekte)

16,6 – 22,4 Mrd. €

Anteil am BIP NRW

2,09 – 2,8 %

Beschäftigte

85.100 – 210.000

Betroffene Unternehmen im Rahmen Gesamtverteidigung

241.650 Unternehmen mit 3,19 Mio. Beschäftigten

Fazit

Nordrhein-Westfalen ist ein bedeutender Standort der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland.

Mit einer starken industriellen Basis, exzellenter Forschung und hoher Innovationskraft kann NRW einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Resilienz und Sicherheit in Europa leisten.

Entscheidend wird für uns sein, die Innovationsräume für neue Technologien zu erweitern – von Start-ups über Forschung bis hin zur industriellen Anwendung.