Primusschule Titz hat für Patricia Peill (MdL) Modellcharakter für den ländlichen Raum
„Wenn der Schulträger, der Gemeinderat, die Schulleitung, Eltern und Schüler sich mit der Schule identifizieren, kann man viel bewegen“, fasste Dr. Patricia Peill MdL nach ihrem Besuch der Primusschule in Titz ihre Eindrücke zusammen. Auf Einladung des Bürgermeisters Jürgen Frantzen und der Schulleiterin Stefanie Törkel-Howlett und ihrer Stellvertreterin Anja Schüürmann überzeugte sich die Landtagsabgeordnete vom Fortschritt des Schulmodells „Primusschule“, bei dem Unterricht bis zur Klasse 10 wohnortnah in der Landkommune angeboten wird.
„Die Schule ist handmade by Titz“, stellte Bürgermeister Jürgen Frantzen die besondere Konzeption der Schule, die derzeit von Klasse 1 bis 4 unterrichtet und im nächsten Jahr die erste Klasse 5 bildet, vor. Nachdem seinerzeit die Hauptschule ausgelaufen war, fällte der Gemeinderat die Entscheidung, den Schulstandort über die Grundschule hinaus zu erhalten. Sie verfolgten dabei das Ziel, den Kindern lange Fahrtzeiten zu ersparen und die Schule vor Ort, in der alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erreicht werden können, als Standortvorteil für Neuansiedlungen zu nutzen. Derzeit werden durch den Schulträger die Gebäude der ehemaligen Hauptschule noch aufwändig saniert, um für die ersten Schüler im Sekundarbereich I gerüstet zu sein.
Die Schule hat sich bewährt, wie hervorragende Anmeldezahlen belegen. Entscheidend ist dabei sicher auch die besondere Form des Lernens. Die Schulleiterinnen Stefanie Törkel-Howlett und Anja Schüürmann haben die pädagogische Ausrichtung der Schule gemeinsam entwickelt. „Wir sind in Vielem einen eigenen Weg gegangen und haben unsere praktischen Erfahrungen aus dem Primarbereich und der Sekundarstufe I eingebracht“, führten sie aus. Besonders wichtig ist ihnen selbständiges Lernen, eine individuelle Förderung starker und schwacher Schüler, der bilinguale Sportunterricht ab Klasse 1, der Unterricht im gebundenen Ganztag ab Klasse 4 und die Durchführung eines Primustags mit Projekten einmal in der Woche. „Die Kinder sind sehr engagiert, können ihrer Kreativität freien Lauf lassen und werden offensichtlich durch die Unterrichtsform in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt“, zeigte Patricia Peill sich beeindruckt vom inhaltlichen Schulkonzept und könnte sich vorstellen, dass dieses Schulmodell auf andere Landkommunen, die die Schule vor Ort bis Klasse 10 erhalten wollen, übertragen werden kann.