Patricia Peill (MdL): NRW-Regierung beschließt freien Zugang zu den Ausbildungsstätten in Gesundheitsfachberufen
„Die Wertschätzung für die Leistungen der Menschen in Gesundheitsberufen ist gar nicht hoch genug anzusetzen“, betont CDU-Abgeordnete Dr. Patricia Peill (CDU). Und Wertschätzung drücke sich nicht nur in einer Anerkennung, sondern auch in Cent und Euro aus. Rückwirkend zum 1. Januar 2021 hat die Landesregierung entschieden, das Schulgeld in Gesundheitsfachberufen abzuschaffen. Betroffen von dieser Entscheidung sind landesweit rund 8400 Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende. Bereits im September 2018 hatte NRW den Einstieg in die Schulgeldfreiheit als erstes Bundesland gewagt: 70 Prozent der anfallenden Summe hat das Land seither übernommen.
In einer älter werdenden Gesellschaft ist es von großer Bedeutung ausreichend Angebote in Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Podologie machen zu können. „Damit sich genügend Menschen für diese Berufe entscheiden, müssen wir die Ausbildung deutlich attraktiver gestalten“, formulierte es Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Gleiches gilt für Pharmazeutisch-Technischen Assistenz und Medizinisch-Technischen Assistenz. Darum ist es von Bedeutung, dass diese Berufszweige, für deren umfassende Ausbildung im Normalfall Schulgeld erhoben wird, eine Förderung erfährt. Eine vollständige Schulgeldfreiheit ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Gleichzeitig wird eine Bildungs-Ungerechtigkeit aufgelöst, da der Staat sowohl im Bereich Medizin und Pharmazie bezahlt.
Zwar ist die gänzliche Befreiung der gesundheitsberuflichen Ausbildungen vom Schulgeld auch Bestandteil der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag der Bundesregierung, „wir in Nordrhein-Westfalen wollen die Betroffenen aber nicht noch länger auf eine bundesrechtliche Regelung warten lassen“, betont Patricia Peill die gefasste Entscheidung. Gleichzeitig werde sich die Landesregierung selbstverständlich weiter für eine bundeseinheitliche Regelung einsetzen.
Für die Schulgeldfreiheit stellt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in diesem Jahr damit rund 43,2 Millionen Euro zur Verfügung.