Die weltweit erste industrielle Anlage zur Produktion von Solartreibstoffen im Brainergy Park Jülich

Was für ein treffender Name für eine Innovation für die Mobilität der Zukunft: „DAWN“. Es bedeutet Morgendämmerung oder auch Beginn. Synhelion, das Schweizer Unternehmen mit dem Konzept, aus Sonne Treibstoff zu gewinnen, hat in Jülich den Startschuss gegeben, um in industriellen Maßstab synthetische Treibstoffe mit Hilfe von Solarwärme zu produzieren.

Dr. Philipp Furler, CEO und Mitgründer von Synhelion, hat es zur Eröffnung in die richtigen Worte gefasst: „Mit der Einweihung von DAWN beginnt die Ära der Solartreibstoffe – ein weiterer Wendepunkt für nachhaltige Mobilität.“

Im Wortsinne spiegelt sich hier wider, was wir als Land NRW bereits 2022 angestoßen haben: Unser Klimaschutzgesetz legt fest, dass bis zum Jahre 2030 die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent und bis 2040 um 88 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Dafür ist dieses Projekt ein Meilenstein in der Erreichung unserer Ziele.

Luftansicht von DAWN, der ersten industriellen Solartreibstoffanlage von Synhelion. Foto: Synhelion

Die Anlage DAWN besteht aus einem 20 Meter hohen Solarturm und einem Spiegelfeld. DAWN wird mehrere Tausend Liter Treibstoff pro Jahr produzieren, und die Produktion wird voraussichtlich 2024 anlaufen. Im Solarturm befinden sich ein Solarstrahlungsempfänger (Receiver), ein thermochemischer Reaktor und ein thermischer Energiespeicher, der eine kosteneffiziente Produktion von Solartreibstoffen rund um die Uhr ermöglicht. Synhelion wird so neben solarem Kerosin für die Luftfahrt auch solares Benzin und solaren Diesel für Anwendungen im Strassenverkehr und in der Schifffahrt herstellen. Solartreibstoffe können fossile Treibstoffe direkt ersetzen und sind mit der weltweit bestehenden Treibstoff-Infrastruktur vollständig kompatibel – von der Lagerung über den Transport bis hin zu den Verbrennungsmotoren und Flugzeugtriebwerken. Hierfür hat  Synhelion als strategische Partner die Lufthansa Group und SWISS als Investorin benannt.

Der Bau von DAWN konnte durch Investoren von Synhelion und einer Förderung aus dem Energieforschungsprogramm des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz realisiert werden. Hartmut Höppner, Staatsekretär im deutschen Bundesministerium für Digitales und Verkehr, sagte in seiner Festansprache: „Das Potenzial von erneuerbaren, synthetischen Kraftstoffen ist riesig. Um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, brauchen wir Alternativen zu fossilen Treibstoffen. Die erste Anlage zur Herstellung von Solartreibstoffen in Deutschland setzt ein deutliches Zeichen dafür, wie technische Innovationen dazu beitragen können, CO2-Emissionen zu verringern.“