Besuch bei ETC Deutschland im Stetternicher Forst
Unsere Jülicher Forschungs- und Wissensregion bietet vielen Unternehmen eine hervorragende Basis für Forschung und Entwicklung. Das gilt, wenn sie sich mit den Fragen zur Zukunft unseres Landes beschäftigen oder mit der Produktion zukunftsweisender Technologien. Davon habe ich mich beim Enrichment Technologie einmal mehr überzeugen können. Sehr beeindruckt haben mich die Ausführungen des Standortleiters Stefan Kirchhoff und seinem Team zu aktuellen Arbeiten.
Das ETC-Tochterunternehmen EMS hat sich auf innovative Kohlefaserprodukte spezialisiert. Es entwickelt und fertigt hochfeste Druckbehälter, die zur Speicherung von Wasserstoff und anderen Gasen eingesetzt werden. Bei der Atemschutzausrüstung der Feuerwehr erfolgte beispielsweise die erste Anwendung eines solchen mit Carbonfaser umwickelten Kunststoffbehälters. Nach einem Selbsttest kann ich bestätigen: Diese Flasche ist leichter als ein Druckbehälter aus Metall. So werden heute ebenfalls Druckbehälter für Tanksysteme in Autos, Bussen, Lkw und Schienenfahrzeugen entwickelt, um dem aufstrebenden Markt zur Nutzung von Wasserstoff als sauberem und nachhaltigem Energieträger gerecht zu werden. Der Schaffung einer Tankstelleninfrastruktur kommt dabei eine wachsende Bedeutung zu, die ich sehr erst nehme. Auch hier kann EMC zukunftsweisende Speicherlösungen anbieten.
Mit der Beschichtung von Stromabnehmersystemen in Brennstoffzellen beschäftigt sich Dr. Vitali Weißbecker, Geschäftsführer des im Technologiezentrum Jülich ansässigen Start-Up Unternehmens Precors GmbH. Das Engagement und die Dynamik dieses jungen aufstrebenden Unternehmers war deutlich zu spüren. Dr. Weißberger erläuterte das Verfahren zur kostengünstigeren Beschichtung der in der Brennstoffzelle benötigten Bipolarplatten. Viel Lob hatte er für die Förderkulisse in Deutschland, die er als „hervorragend“ bezeichnete. Trotzdem betonte er, dass die jungen Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Ideen in die Serienproduktion und Wertschöpfung Unterstützung benötigten. Ich bin überzeugt, dass in Zukunft mit dem Campus Merscher Höhe und dem Brainergy Park, für den ich mich sehr einsetze, genau für diese Unternehmen Lösungen angeboten werden können.
Ein drittes Thema, das ich mit den Vertretern von ETC besprochen habe, ist die so wichtige Energiespeicherung. Hier bietet das Unternehmen ein dezentral einsetzbares Speichersystem „STORNETIC“ an. Faszinierend fand ich, dass die Containerlösung modular aufgebaut ist, extrem schnell Energie aufnehmen und wieder abgeben kann und so in der Zukunft zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen kann. Im Rahmen des Förderprojektes Quirinus wird in unserer Region im nächsten Jahr ein erster Speichercontainer, wie ich ihn schon besichtigen durfte, aufgebaut werden.
Für mich nehme ich aus den Gesprächen mit, dass wir uns noch mehr mit den neuen Technologien auseinander setzen müssen, um nicht hinter anderen Ländern auf dem Brennstoffzellenmarkt und bei der Energiespeicherung hinterher zu hinken. Die Kommunikation mit den Unternehmen und das Wissen um aktuelle Projekte und Bedürfnisse ist mir besonders wichtig! Das werde ich auf jeden Fall mit den Unternehmern in unserer Region fortsetzen, um Ideen mit in den Landtag nehmen zu können.
Sehr geehrte Frau Dr. Peill!
Ich finde es toll und wichtig, dass Sie sich mit dem Thema Innovation für die Energieversorgung der Zukunft beschäftigen. Dies insbesondere unter Einschaltung des Innovationsstandortes Jülich.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Dorsemagen